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Tuesday, 17. February 2009

Badezimmer - Performance

Annika und ich waren als Künstlerduo AHA für vier Tage im Badezimmer des Happenstudios. Wir machten dort eine vier-tägige Performance mit den selbstaufgestellten Regeln, dass wir das Bad unter keinen Umständen verlassen dürften und wir spontan Arbeiten entstehen lassen mit dem Material was wir bei uns haben oder im Bad finden.

Eine Webcam begleitet uns über diese vier Tage. Wir bemühen uns so authentisch wie möglich zu sein und die Webcam auch bei privateren Gesprächen zu vergessen. Wir wollen, dass der Betrachter die Chance hat zu sehen wie wir denn tatsächlich so arbeiten und wie in der Künstlergruppe AHA Arbeiten entstehen. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, denn immer wenn wir etwas neues schaffen, müssen wir die Kamera ja drehen oder umstellen, damit der Betrachter überhaupt Chancen hat unsere neuen Werke betrachten zu können.

Ab und zu besucht uns der Eine oder Andere. Von den Besuchern werden wir auch immer wieder auf die Webcam angesprochen, was das Vergessen der Kamera zusätzlich erschwert.

Das Hauptthema für dieses Bad ist schnell gefunden. ROT ist es aus den verschiedensten Begründungen und Emotionen geworden. Mit dem Endergebnis unserer Arbeiten sind wir weitgehend zufrieden. Eine Mixtur aus den unterschiedlichsten Kunstrichtungen ist entstanden: Drei neue Performances, mehrere Installationen, einige Zeichnungen, wenige Skulpturen.

Als wir das Badezimmer verlassen, bleibt dieser Ort Ausstellungsraum.

Annika und ich haben kein Problem damit vier Tage aufeinander zu glucken, jedoch war wohl die Sauerstoffzufuhr relativ knapp in diesem Raum, so dass einer von uns eigentlich fast immer Kopfschmerzen hatte. Wenn wir das Fenster öffneten war es so kalt, dass wir uns die Winterjacken anziehen oder ein Schlafsack umbinden mussten.

Erst als wir aus dem Badezimmer austraten bemerkten wir was wir drinnen alles nicht hatten.

Wir entschieden uns spazieren zu gehen. Sich vier Tage nicht bewegen zu können ist nicht zu unterschätzen. Wir genossen den vielen Sauerstoff aus der Luft und konnten gar nicht mehr stoppen einen Fuß vor den anderen zu setzten. Wir waren überwältigt von dem jetzt so weiten Blick den wir “in Freiheit” genossen.

To diary ...